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Videoinstallation "Reflection", 2020, F+F, Zürich

 

Die Videoinstallation „Reflections“ (2020) ist eine poetische Meditation über Zeit, Vergänglichkeit und die zyklischen Prozesse der Natur. Durch die vielschichtige Überlagerung von analogen Dias und digitalen Fotografien entfaltet  sich ein visuelles Kontinuum, das die Übergänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart auflöst. Die Bilder erscheinen, verschmelzen und verschwinden wieder – eine symbolische Darstellung des fortwährenden Kreislaufs von Entstehen und Vergehen.

Die Bildwelt – ein Spiel mit Erinnerungsfragmenten und Wahrnehmung

In „Reflections“ werden analoge Fotografien, die bereits Spuren der Zeit tragen, mit digitalen Aufnahmen kombiniert. Dieses Ineinandergreifen verschiedener Techniken und Epochen schafft eine oszillierende Bildwelt, die den Betrachter in einen hypnotischen Strudel aus Licht, Form und Textur zieht. Die Bilder sind nicht statisch – sie durchlaufen eine organische Metamorphose, vergleichbar mit natürlichen Prozessen wie Erosion, Wachstum und Verfall.

Lichtreflexionen auf Oberflächen, sich überlagernde Strukturen und die allmähliche Entgrenzung von Form und Raum lassen eine traumähnliche Szenerie entstehen. Die Natur erscheint hier nicht als statische Kulisse, sondern als lebendiges Element, das sich stetig verwandelt und neu formt.

Der Sound – sphärische Tiefe und meditative Resonanz

Die visuelle Komposition wird von einer atmosphärischen Klanglandschaft begleitet, die eine tiefgründige, nachdenkliche Stimmung erzeugt. Der Sound verstärkt die meditative Wirkung der Bilder und ermöglicht eine synästhetische Erfahrung: Bild und Ton verschmelzen zu einer Einheit, die den Betrachtenden in einen Zustand der Reflexion versetzt.

Philosophie und künstlerische Intention

„Reflections“ ist eine künstlerische Reflexion über die Vergänglichkeit und das Verstreichen der Zeit. Die visuelle und auditive Inszenierung macht die Fragilität des Augenblicks erfahrbar und fordert dazu auf, den flüchtigen Charakter von Existenz nicht als Verlust, sondern als essenzielle Wahrheit zu begreifen.

Die Installation hinterfragt zudem die Materialität des Bildes in einer digitalen Epoche: Welche Spuren bleiben bestehen, welche lösen sich im unaufhörlichen Strom der Zeit auf? Durch die Verbindung von analogen und digitalen Medien entsteht ein Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Erinnerung und deren Unbeständigkeit.

Mit „Reflections“ eröffnet sich eine meditative Erfahrung, die die Betrachtenden einlädt, sich der Dynamik von Zeit und Wahrnehmung hinzugeben – ein leiser, doch eindringlicher Appell, das Flüchtige zu umarmen und im Moment zu verweilen.

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